Hallo Sternengucker !

Um in aller Ruhe ein paar Sternenbilder am heimischen PC studieren zu können, habe ich den Himmel über Dormagen mit meiner Digitalkamera fotografiert. Nachdem ich mit einem Wert von 15 Sekunden einen guten Kompromiss hinsichtlich der Belichtungszeit gefunden hatte, mussten die Fotos mit der Bildbearbeitung noch ein gutes Stück aufgehellt werden. Dächer, Bäume und Antennen habe ich nicht wegretouchiert, da sie den Gesamteindruck nicht allzu sehr stören.

Es dauert ein bisschen bis alle Bilder geladen sind. Hiernach kann man mit dem Mauszeiger über die Bilder fahren, und es erscheinen dann Hilfslinien und Beschriftungen, mit deren Hilfe man die Sternenbilder nachvollziehen kann.

Grosser Wagen (13.9.2002/21:57/20 Sek. Belichtung) Fahren Sie den Mauszeiger über den Sternenhimmel!

Der grosse Wagen

Der grosse Wagen ist der "Klassiker" unter den Sternbildern. Ein prägnantes Muster, annähernd gleichhelle Sterne und jederzeit am Nordhimmel Mitteleuropas auffindbar.

Die Entfernungen der einzelnen Sterne: Benetnasch (101Lj), Mizar (80Lj), Alioth (81Lj), Megrez (76Lj), Phekda (80Lj), Merak (76Lj), Dubhe (124Lj)

Mizar und Alkor Mizar hat einen Begleiter namens Alkor - volkstümlich auch "Reiterlein" genannt - der unter guten Bedingungen mit dem blossen Auge erkannt werden kann.

Cassiopeia (23.9.2002/21:39) Cassiopeia

Als zirkumpolares Sternbild ist das "Himmels-W" in unseren Breitengraden (51°) das ganze Jahr über zu sehen. Nach dem grossen Wagen und dem Orion ist die Cassiopeia meines Erachtens das am einfachsten zu findende Sternbild.

Cassiopeia ist in der griechischen Mythologie die Königin von Äthiopien. Am Himmel erscheint sie uns in der Seitenansicht: Schedar heißt übersetzt soviel wie Brust und Ruchbah ist das Knie.

Orion (10.12.2002/22:00) Orion

Zwei Schultersterne (Betelgeuze, Bellatrix), drei Gürtelsterne und zwei Fusssterne (Saiph, Rigel) charakterisieren dieses bekannte Sternbild. Viele erkennen in ihm auch eine kippende Sanduhr.

Eine ganze Reihe von Sternennamen gehen auf den Einfluß arabischer Astronomen zurück. So wie die beiden Gürtelsterne Alnitak und Alnilam tragen sie die Vorsilbe 'al', wobei es sich um den arabischen Artikel handelt.

Cepheus (24.9.2002/21:20) Cepheus

Schon ziemlich schwierig auszumachen ist Cepheus. Aber immerhin liegt die Spitze des Sternbildes auf einer leicht geschwungenen Linie zwischen dem Polarstern und Caph (Sternbild Cassiopeia). Von dort lässt sich "Das Haus vom Nikolaus" dann doch als prägnantes Muster wiederfinden.

Übrigens finden wir hier mit Alderamin, Alfirk und Alrai wieder Sternennamen mit der Vorsilbe 'al', was ihre arabischen Namensgeber verrät.

Drache (24.9.2002/21:20) Drache und der kleine Wagen

Der Drache ist ebenfalls zirkumpolar. Er enthält fast ausschließlich lichtschwache Sterne und fällt nicht unbedingt sofort auf. Aber wenn man weiss, daß er sich zwischen dem Grossen und dem Kleinen Wagen hindurchschlängelt, kann man ihn doch recht schnell erahnen.

Beim kleinen Wagen ist der letzte Deichselstern von besonderer Bedeutung, er ist der Polarstern. Während alle Sterne permanent im Kreis wandern, ist er der einzige Stern, der immer an der gleichen Position zu finden ist. Und dies wird vorerst auch so bleiben, zumindest was unsere relativ kurze Lebensspanne anbetrifft.

Cygnus/Wega (29.9.2002/22:45) Der Schwan (Kreuz des Nordens) und die Lyra

Mit Wega und Deneb sind hier zwei Sterne aus der "Top-Twenty" der hellsten Sterne vertreten. Wega ist sogar der fünfthellste Stern.

Der Kopf des Schwans, Albireo (arab.: der Schnabel), ist ein farblich faszinierender Doppelstern, der möglicherweise schon im Fernglas, mit Sicherheit aber in einem kleinen Teleskop zu entdecken ist. Es handelt sich um einen rötlichen Riesen und seinem blau-weissen Begleiter.

Herkules (30.9.2002/22:00) Herkules

Ausgehend von der hellstrahlenden Wega ist der trapezförmige Körper des Herkules trotz der verhältnismäßig lichtschwachen Sterne halbwegs gut auszumachen. Weitaus schwieriger ist das Auffinden seiner schlacksigen Extremitäten.

Perseus (28.10.2002/20:00) Perseus

Eine ziemlich schwierige Aufgabe ist es, den Perseus im Sternenbild nachzuvollziehen. Überhaupt scheint sich dieses krallenförmige Gebilde einer bildlichen Beschreibung zu entziehen.

Hervorzuheben im Perseus ist Algol, der ein berühmter Repräsentant von Sternen ist, die man als bedeckungsveränderlich bezeichnet. Für einen Zeitraum von 10 Stunden sinkt seine Helligkeit alle 2,87 Tage von 2,1m auf 3,4m.

Pleyaden Die Pleyaden am Fusse des Perseus sind ein hübscher Sternenhaufen, der mit einem einfachen Fernglas einen tollen Anblick bietet. Das Digitalbild kann hier nur die Grundstruktur wiedergeben.